Wie oft öffnen Sie jeden Tag Ihren Geldbeutel, um etwas zu bezahlen: den Einkauf im Supermarkt, die Fahrkarte ins Büro, die nächste Tankfüllung, Taschengeld, ein Geschenk für die Freundin, neue Sportbekleidung für die Tochter, Essensgeld für den Sohn und und und?
Das Statistische Bundesamt erfasst regelmäßig die Konsumausgaben von Haushalten in Deutschland und unterscheidet dabei mehr als 100 Ausgabenkategorien. Da kann man schon leicht den Überblick verlieren und sich fragen, wo am Ende des Monats eigentlich das Geld geblieben ist. Zugleich ist auch eines klar: Man kann nicht nicht konsumieren. Wir leben in einer Zeit und in einer Gesellschaft, in der wir nur wenige Dinge selbst anfertigen. Die meisten Konsumgüter jedoch müssen wir kaufen, um unseren Lebensbedarf zu decken. Wie behalten Sie dabei am besten den Überblick, damit Ihnen das Geld nicht zwischen den Händen zerrinnt und Sie sich nicht ständig sorgen müssen, wie Sie klar kommen sollen.
Die folgenden 5 Schritte helfen Ihnen, Ihre Finanzen in den Griff zu bekommen:
1. Verschaffen Sie sich einen Überblick über Ihre Ausgaben
Damit steht und fällt jede Finanzplanung für Ihren eigenen Geldbeutel. Wenn Sie wissen, wofür Sie wie viel Geld ausgeben, haben Sie eigentlich schon das Meiste erreicht. Nur wie?
Hier gilt der wichtige Grundsatz: Machen Sie es sich so einfach wie möglich, denn eine zeitaufwendige Haushaltsbuchführung hält niemand lange durch. Egal ob mit Stift und Papier oder mit einer App auf Ihrem Smartphone, mit einen Buchführungsprogramm auf dem PC oder mit einem kritischen Blick auf Ihre Kontoauszüge – wichtig ist, dass Sie einen Überblick über Ihre Ausgaben bekommen. Nähere Informationen finden Sie auch in meinem Blogbeitrag zum Haushaltsbuch. Protokollieren Sie Ihre Ausgaben etwa einen Monat lang – dann wissen Sie, wo Ihr Geld bleibt und wo Sie sparen können, wenn es notwendig sein sollte. Damit kommen wir zum nächsten Schritt.
2. Vermeiden Sie unnötige Ausgaben
Was sind unnötige Ausgaben? Ein weiteres Paar Schuhe, obwohl im Schuhregal zu Hause schon einige Schuhe stehen? Teure Kosmetika, die man vielleicht nur selten benutzt? Eine horrend teure Eintrittskarte für einen Künstler, den man einfach toll findet? Es ist bei jedem Menschen verschieden, was als unnötig bezeichnet werden kann. Um zu beantworten, was unnötig ist, stellen Sie sich diese Fragen: Passt diese Ausgabe zu meinem Geldbeutel, kann ich mir das überhaupt leisten? Bin ich auch im Nachhinein froh über den Kauf oder ärgere ich mich nachträglich über die Ausgaben?
Letztlich bleibt Ihnen nichts anderes übrig, als bestimmte Ausgaben immer wieder zu hinterfragen und gerade verführerische Kaufgelegenheiten zu kontrollieren.
3. Entrümpeln Sie Abonnements und Verträge
Im Laufe seines Lebens sammelt man so manche Mitgliedschaften, Abonnements und Verträge, an die man sich immer dann wieder erinnert, wenn der Jahresbeitrag fällig wird. Nehmen Sie sich alle paar Jahre einen halben Tag Zeit und durchforsten Sie alle diese Verträge. Vielleicht sind Sie noch Mitglied in einem Verein, der für Sie schon längst seine Bedeutung verloren hat. Oder Sie erhalten eine Zeitschrift, die Sie nicht mehr interessiert. Oder Sie haben noch Versicherungen, die Sie gar nicht mehr benötigen. Schicken Sie gleich ein Kündigungsschreiben – auch wenn die Kündigungsfrist noch eine Weile hin ist. Aber dann vergessen Sie die Kündigung nicht; und Sie verhindern, dass Ihre Verpflichtungen noch länger bestehen.
4. Vermeiden Sie Kosten- und Verbraucherfallen
Es kostet vor allem viel Geld und ist besonders ärgerlich, wenn man Dinge kauft, die man eigentlich gar nicht will. Dies passiert immer dann, wenn wir in einer ungünstigen Verkaufssituation überrumpelt werden. Wenn jemand an der Haustür klingelt oder wenn man auf der Straße angesprochen wird, dann weiß man oft nicht, wie man aus dieser Lage wieder herauskommen soll. Oft lässt man sich auf Käufe oder Vertragsabschlüsse ein, nur um den Verkäufer wieder los zu werden.
Hier hilft nur eines: Machen Sie es sich zum Prinzip, an der Haustüre oder auf der Straße grundsätzlich nichts zu kaufen, zu unterschreiben, zu spenden. Bleiben Sie Herr oder Frau der Lage! Wenn Sie spenden oder wenn Sie Mitglied einer gemeinnützigen Organisation werden oder wenn Sie etwas kaufen wollen, dann entscheiden Sie sich aktiv dafür. Aber lassen Sie sich nicht unter Druck setzen und lassen Sie sich nicht Ihre Entscheidungsfreiheit nehmen.
5. Nutzen Sie kostengünstige Beratungsangebote
Kostengünstige Unterstützung für Verbraucher bieten insbesondere die Verbraucherzentralen. In jedem Bundesland gibt es Beratungsstellen, die öffentlich finanziert werden und fachlichen Rat und Unterstützung bei Kaufentscheidungen und rechtlichen Problemen anbieten. Das Spektrum der Verbraucherfragen reicht von der Ernährungsberatung über die Beratung zu zahlreichen Themen rund um das Geld bis hin zur Rechtsberatung in verbraucherrechtlichen Fragen. Nutzen Sie die Beratungsangebote, wenn Sie Rat brauchen und selbst nicht mehr weiter kommen.
Dies gilt auch besonders, wenn Sie finanzielle Probleme haben und in eine schwierige Schuldensituation geraten sind. Viele Städte und Gemeinden bieten Schuldnerberatung an. Dies ist ein spezialisiertes Angebot für Personen, die ihre Schulden nicht mehr zurückzahlen können und schon mit Mahnbescheiden und Gerichtsvollziehern konfrontiert sind. Hier erhalten sie Hilfe für den Weg aus den Schulden. Wenn Sie Schwierigkeiten haben, dann nutzen Sie dieses Angebot. Aber Vorsicht vor kommerziellen Anbietern! Wenden Sie sich an die Schuldnerberatung der Stadt oder von Wohlfahrtsverbänden (Caritas, Arbeiterwohlfahrt); sie ist in der Regel kostenlos.
Möchten Sie zusätzlich zu diesen Tipps eine persönliche Unterstützung? Dann schreiben Sie mir eine E-Mail. Gemeinsam finden wir heraus, wie Sie Ihre Finanzen in den Griff bekommen können.