Wer sich ein Auto kaufen möchte, informiert sich häufig intensiv mit Hilfe von Herstellerprospekten der Autofirmen, liest einschlägige Zeitschriften, unternimmt Probefahrten und bespricht den Kauf mit Familie und Freunden. Schließlich geht es um viel Geld – ein Auto kauft man eben nicht alle Tage. Je nach Neigung und technischem Sachverstand macht die Informationssuche viel Spaß – und am Ende kennt man sich auch sehr gut aus mit seiner Neuerwerbung.
Völlig anders verhält es sich mit Finanzprodukten. Auch hier ist oft viel Geld im Spiel – doch das ist erst einmal nicht so sichtbar. Große Summen münden in Versicherungs- oder Geldanlageprodukte – und dafür kann man keinen sichtbaren materiellen Gegenstand sein eigen nennen. Die nächste Hürde besteht in der riesigen Produktvielfalt der Finanzprodukte auf der einen Seite, und einer großen Unsicherheit und fehlendem Wissen auf der anderen Seite. Um beim Vergleich mit dem Auto zu bleiben: Man muss kein Autoexperte sein – am Ende besitzt man einen fahrbaren Untersatz; und ob bestimmte technische Finessen vorhanden sind oder nicht, spielt für den Gebrauch des Autos nur eine geringe Rolle. Ergo: das Risiko, das falsche Auto zu kaufen, ist gering.
Bei Finanzprodukten gehen Verbraucher deutlich höhere Risiken ein, sich falsch zu entscheiden. Erschwerend kommt hinzu: Sie können die Risiken und Folgen vieler Verträge meist nicht richtig einschätzen. Hier ist also guter Rat notwendig!
Ist guter Rat teuer?
Doch wo soll man sich Rat suchen? Wo erhält man die nötigen Informationen, die man für seine Entscheidungen braucht? Was kostet der Rat? Und die vielleicht wichtigste Frage: Wie sind die angebotenen Informationen einzuschätzen?
Die Verbraucherpolitik spricht gerne vom mündigen Verbraucher, dem nur die nötigen Informationen zur Verfügung gestellt werden müssen, damit er sich für die richtigen Produkte entscheiden kann. Fragt sich nur, wer uns mit Informationen über Finanzprodukte versorgt und mit welchem Interesse? Weiterlesen