Kinder und Geld

Wer mit Kindern unterwegs ist, kennt das gut: Immer haben Kinder Wünsche Wünsche Wünsche. Im Supermarkt greifen schon die Kleinen nach bunt verpackten Joghurtbechern, Frühstücksflocken oder Süßigkeiten. Wenn die Frage nach den Lebensmitteln einigermaßen ausdiskutiert ist, dann muss man die Kinder noch am Regal mit den Kinderzeitschriften vorbeizerren. CDs, Computerspiele, coole T-Shirts, ein neues Handy – die Liste der Dinge, die Kinder haben möchten, ist lang.

Wie gehen die Eltern mit den Wünschen ihrer Kinder um?

Es gibt Eltern, die jeden Wunsch mit ihren Kindern aushandeln. Ihre Kinder besitzen kein eigenes Geld, denn die Eltern stehen auf dem Standpunkt: Wenn mein Kind etwas braucht, dann soll es mich fragen, und wir besprechen das. Das bedeutet für die Eltern natürlich häufige Debatten über all die Dinge, die Kinder haben wollen. Kinder müssen jedes Mal fragen, sich manches „erquengeln“. Vielleicht bekommen sie aber insgesamt mehr Kleidung, Zeitschriften oder das bessere Handy als andere Kinder.

Andere Eltern etablieren ein Belohnungssystem, nach dem Kinder etwas zu Hause erledigen oder gute Schulnoten nach Hause bringen müssen, damit ihre Wünsche erfüllt werden. Sie finden, dass man dafür etwas tun oder leisten muss.

Ein entscheidender Nachteil an den beiden Methoden ‚Handeln‘ und ‚Belohnen‘ ist, dass Kinder damit nicht unabhängig von ihren Eltern lernen können, mit Geld umzugehen. Wenn sie kein eigenes Geld haben, das sie ausgeben, sparen oder einteilen können, dann können sie keine eigenen Erfahrungen als Konsumenten sammeln. Darum empfehlen Elternratgeber, Jugendämter und Pädagogen, den Kindern Taschengeld zu geben. Eine Empfehlung, die ich nur bekräftigen kann. Dabei sollte das Taschengeld unabhängig von Schulnoten oder Mithilfe zu Hause gegeben werden und auch nicht zur Strafe gekürzt werden. Am besten lernen Kinder den Umgang mit Geld, wenn sie es regelmäßig und ohne jede Bedingung zur Verfügung haben.

Ab welchem Alter sollen Kinder Taschengeld bekommen?

Kinder lernen erst in der Schule rechnen. Sie können also vorher noch gar kein Verständnis von Geld entwickeln. Für kleinere Kinder erscheinen Münzen oft wertvoller als eine Banknote. Deshalb ist sinnvoll, den Kindern erst ab etwa 6 Jahren ein kleines Taschengeld zu geben, mit dem sie sich Süßigkeiten oder andere Kleinigkeiten kaufen können. Solange die Kinder noch im Grundschulalter sind, sollte das Taschengeld auch wöchentlich ausgezahlt werden, weil der Zeitraum besser überblickt werden kann.

Wie viel Taschengeld sollen Kinder bekommen?

Die folgenden Taschengeldempfehlungen orientierten sich an den Empfehlungen des Deutschen Jugendinstituts. Das sind aber keine starren Regeln. Denn das Taschengeld hängt ja auch davon ab, wie viel Geld überhaupt in einer Familie vorhanden ist. Eine Familie mit mehreren Kindern, die jeden Cent dreimal umdrehen muss, kann natürlich weniger Taschengeld geben als eine Familie mit höherem Einkommen.

Alter des Kindes Betrag
6 bis 7 Jahre 1 bis 2 Euro / Woche
8 bis 9 Jahre 2 bis 3 Euro / Woche
10 bis 11 Jahre 15 bis 20 Euro / Monat
12 bis 13 Jahre 20 bis 25 Euro / Monat
14 bis 15 Jahre 30 bis 38 Euro / Monat
16 bis 17 Jahre 45 bis 60 Euro / Monat
Ab 18 Jahre ab 70 Euro / Monat

Was soll mein Kind von seinem Taschengeld bezahlen?

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Geldausgeben macht glücklich!?

Lebe heute und mach dir nicht so viele Gedanken über später – so lautete der Tenor eines Essays, den ich vor einiger Zeit in der Süddeutschen Zeitung las. Da man sowieso nicht in die Zukunft schauen könne, sei es doch besser, lieber heute Geld auszugeben als sich durch Verzicht das Leben zu vermiesen und allen Genuss auf später zu verschieben.

Verlockender Gedanke – nicht wahr? Sich mit einer ungewissen Zukunft auseinander zu setzen, kann einem ja wirklich die gute Laune verderben. Es fehlt ja auch an Gewissheiten und Orientierung, wie man sich für später wappnen soll. Da kann es durchaus ein Weg sein, Sorgen von morgen über Bord zu werfen – einerseits. Für später zu sparen, heute auf eine Reise, ein größeres Auto, auf noch mehr Klamotten im Schrank zu verzichten, kann einem andererseits aber auch das Gefühl von Sicherheit geben, das Gefühl, das Leben auch in Zukunft planen und kontrollieren zu können. „Nur wer sorglos in die Zukunft blicken konnte, genoss mit gutem Gefühl die Gegenwart“ schreibt Stefan Zweig in seinen Erinnerungen in der „Welt von Gestern“. Das kann auch heute noch gelten, selbst wenn die Ersparnisse nur auf dem wegen der geringen Zinsen gescholtenen Sparbuch liegen.

Aber egal, ob Sie eher der sorglose oder der sicherheitsorientierte Typ sind, kann Geldausgeben glücklich machen, wenn man bestimmte Ratschläge beherzigt, die Psychologen Dunn, Gilbert & Wilson aus den USA und Kanada aus ihren Forschungen ableiten (veröffentlicht im Journal of Consumer Psychology 21, 2011). Hier eine Auswahl: Weiterlesen